Neulich wollte ich mit meiner Familie in ein Restaurant an meinem Wohnort zum Essen gehen. Mit meinem Rollstuhl hatte das Personal im Restaurant kein Problem, aber mein Assistenzhund Bruno wurde nicht akzeptiert.
Wir haben versucht, das Personal aufzuklären, leider ohne Erfolg. Letztendlich haben wir Bruno im Auto gelassen. Die Diskriminierung durch das Personal im Restaurant hat mich sehr traurig gemacht. Ein Teil von mir ist mit Bruno im Auto geblieben.
In keinem anderen Restaurant, in das ich wollte, habe ich jemals Probleme mit dem Assistenzhund gehabt. Ein Assistenzhund ist ja auch so ausgebildet, dass er die meiste Zeit unterm Tisch liegt und niemanden stört. Er kommt nur mal für eine Hilfeleistung raus. Aber auch das stört andere Gäste eigentlich nicht.
Werkstatt für Menschen mit Behinderungen
Zur Arbeit kann ich meinen Assistenzhund leider auch nicht mitnehmen, weil die Kantine, die ausgerechnet zu einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen gehört, Bruno ebenfalls nicht akzeptiert. Freitags nehme ich ihn trotzdem mit, weil ich dann nicht so lange arbeiten muss und deshalb nicht in die Kantine gehe.
Ohne Bruno bin ich deutlich mehr auf menschliche Unterstützung angewiesen als mit ihm. Mein Assistenzhund ist ein wichtiges medizinisches Hilfsmittel und erlaubt mir, ähnlich wie mein Rollstuhl, sehr viel Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Bruno ist offiziell ein Assistenzhund im Sinne des § 12e Absatz 3 BGG (Behindertengleichstellungsgesetz). Deshalb finde ich es unfair, dass manche Einzelpersonen darüber entscheiden wollen, ob ich seine Hilfe in Anspruch nehmen kann bzw. darf oder nicht. Ich empfinde das als Diskriminierung aufgrund meiner Behinderung.
- Zutrittsbarrieren im Alltag - 24. Mai 2025